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Die Tradition
der Mariachis
Mariachis sind wichtige Begleiter im Leben der
Mexikaner
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Der Anzug
des „Charro“
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... ein ganz besonderer
Eindruck durch den Kontrast zwischen eher starren, kräftigen, aber auch feinen raffinierten Elementen... |
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Grundsätzlich befindet sich
an den Außenseiten der
Hosenbeine eine
Knopfgarnitur aus
Silber- oder Goldknöpfen. |
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Auf der Vorderseite der Jacke befindet sich eine Knopfleiste die mit der Knopfgarnitur an den Hosen zusammenpasst. |
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Die Stickereien auf dem
Gürtel sind wunderschöne Kunstwerke, die von ihren Trägern mit Stolz und Vergnügen getragen werden. |
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Wegen seiner eleganten Originalität ist der Anzug des "Charro", ein Symbol für
Mexiko fast überall
auf der Welt geworden
und erregt durch seine Schönheit und Eleganz
große Aufmerksamkeit. |
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Die
Tradition der Mariachis
Die Mariachis helfen dem Mann bei der
Eroberung seiner Liebsten, wenn sie unter dem
Fenster der Angebeteten Serenaden spielen. War er
erfolgreich beim Werben um die Liebste, spielen
sie zur Hochzeit und sind auch bei Festlichkeiten
aller Art,
wie Geburtstagen und Familienfeiern nicht mehr
wegzudenken.
In Mexiko wird ein Teil der
Folklore "Son" genannt. Zu den Regionen, in denen
der Musikstil ähnlich ist, zählen der mexikanische
Staat Colimas sowie ein Teil Michocans, der Süden
von Jalisco und möglicherweise ein Teil von
Nayarit. Hier wird auch der Begriff "Son"
verwendet und untrennbar verbunden mit dieser Art
des folkloristischen Stils sind die Musiker und
die dazugehörenden Instrumente. Den "Son" gibt es
in verschiedenen Varianten.
Speziell die Musik aus dem Süden
von Jalisco ist ein Bestandteil dieser großen
musikalischen Tradition der Mestizen Mexikos, die
unter dem Begriff "Son" zusammengefasst wird. Das
ausführende Orchester wird "Mariachi" genannt und
die Musiker sind die "Mariacheros".
Nach der mündlichen Überlieferung
war der "Son" durch die Art seines Musizierens
charakterisiert. In der Vergangenheit langsamer
als der zeitgenössische "Son", zeichnete er sich
durch häufigere harmonische und rhythmische
Wechsel aus und ließ ausdrücklich
Improvisationspassagen zu. Die Stimmlage des
begleitenden Gesangs war sehr hoch und wechselte
ab und zu in den Falsett (Kopfstimme). An dieser
Stelle muss man ausdrücklich dazu sagen, dass der
"Son" nur von Männern gesungen wurde.
Zusätzlich existierten
anscheinend zwei Stilrichtungen. Der erste,
"Arribeño" oder "Serrano" genannt, wurde "eben"
gespielt, das heißt alle Instrumente spielten in
derselben Tonlage, und die Gesangsstimmen "lagen
nicht besonders hoch". Der zweite Stil mit Namen
"Abajeño" oder "Planeco", unterschied sich vom
Ersten durch die entgegen gesetzte Tonlage der
Instrumente. Die Gesangsstimme zum dazugehörenden
Sologesang lag außerordentlich hoch. Der Walzer,
die Polka, "Jarabe", "Valona", "Canción" und
"Corrido" sind weitere Stilrichtungen, die eng mit
dem "Mariachi" verbunden sind.
Der Ursprung des Begriffs
"Mariachi", der diese Art der Musik und ihren
ureigenen Stil umschreibt, entstammt einigen
Versionen zufolge dem französischen Wort
"Mariage", Hochzeit, weil gerade diese Musiker die
Gäste eines solchen Festes zu unterhalten
pflegten. Einen weiteren Ursprung für den Namen
"Mariachi" gibt es in einer religiösen Tradition.
In dem dazugehörigen Lobgesang " Maria del Rio "
waren die ersten Worte "Maria-ce-son". Daraus
entstand die Bezeichnung "Mariachi" für die
ausführenden Musiker.
Der "Mariachi" soll in der Vergangenheit
mit vier Saiteninstrumenten gespielt worden
sein, dazu gehörten zwei Violinen, eine Harfe
und eine fünfsaitige Gitarre, die auch als
"Mariachera" bezeichnet wird. Im Verlauf der
musikalischen Entwicklung verschwanden die Harfe
und die "Mariachera" aus dem Orchester. Beide
Instrumente wurden durch eine sechssaitige Groß-
oder Bassgitarre ersetzt, die sich durch einen
voluminösen Resonanzboden auszeichnet. Diese
Bassgitarre bezeichnet man als Guitarrón.
Außerdem kam noch die "Vihuela" hinzu, eine
kleine fünfsaitige Gitarre mit ebenfalls großem
Resonanzkörper, sie ist für die Harmonien im
Orchester zuständig. Mit der Zeit wurden auch
eine oder zwei Trompeten integriert. Sie
verdrängten die Violinen in der Melodieführung.
Letztere übernahmen den Part des "Gegenspiels",
obwohl sie noch ab und an für die eigentliche
Melodie zuständig sind. Heutzutage sind
"Mariachi"-Gruppen mit zwei bis sechs Violinen,
zwei oder drei Trompeten, einer
"Vihuela"-Gitarre, einer normalen Gitarre sowie
einer Bassgitarre besetzt. In Jalisco findet man
allerdings noch Orchester mit der ursprünglichen
Instrumentierung.
Der
Anzug des „Charro“
Wegen seiner
eleganten Originalität ist der Anzug des
"Charro", ein Symbol für Mexiko fast überall auf
der Welt geworden und erregt durch seine
Schönheit und Eleganz große Aufmerksamkeit.
Sei es des festliche Anzug, der
den Gutsbesitzer stolz beim Feiern seiner
rauschenden Feste und Gebräuche schmückt oder die
schlichte Pracht des Anzugs, den der bescheidene
Landarbeiter auf dem Landgut beim Verrichten
seiner täglichen Arbeiten trägt, immer bleibt für
den Betrachter ein ganz besonderer Eindruck durch
den Kontrast zwischen eher starren, kräftigen,
aber auch feinen raffinierten Elementen, die stets
von exquisitem Geschmack zeugen.
Sowohl der österreichische Kaiser
Maximilian von Habsburg als auch Emiliano Zapata,
der einen Teil seines Lebens in Mexiko als
Arbeiter auf einem Gutshof verbrachte, und später
einer der Anführer der mexikanischen Revolution
war, trugen mit Stolz und Anmut den Anzug des
"charro".
Auch wenn der Unterschied zwischen dem
Anzug des wohlhabenden Gutsbesitzers und dem des
armen Landarbeiters deutlich ist, ist es sehr
wichtig, dass der Anzug des "charro" nach den
Regeln der "charrería" (ähnlich dem Rodeo)
hergestellt wird und damit in der Landarbeit
seine Funktion erfüllt.
Die Tracht
Grundsätzlich befindet
sich an den Außenseiten der Hosenbeine eine
Knopfgarnitur aus Silber- oder Goldknöpfen,
manchmal zusätzlich geschmückt mit Silber- oder
Goldstickereien, die dann eher für festliche
Anlässe gebraucht werden. Die Knopfleiste
besteht normalerweise aus 32 bis 36 Knopfpaaren,
die jeweils durch eine kleine Kette miteinander
verbunden sind.
Die Jacke ist reich mit Ornamenten bestickt, auf
der Vorderseite befindet sich ebenfalls eine
Knopfleiste bestehend aus jeweils drei Knöpfen auf
jeder Seite.
An den Außenseiten der Arme ist die Jacke mit
einer Knopfgarnitur besetzt, ähnlich wie
Manschettenknöpfe, die mit der Knopfgarnitur an
den Hosenbeinen und der auf der Jacke
zusammenpassen.
Der Ledergürtel kann entweder glatt oder
bestickt sein, zum Teil mit Gold- und
Silberfäden, am liebsten aber mit einem Faden,
der aus der "Pita"- Pflanze gewonnen wird. Die
Stickereien auf dem Gürtel sind wunderschöne
Kunstwerke, die von ihren Trägern mit Stolz und
Vergnügen getragen werden.
Das Hemd
Unter dem festlichen Anzug
wird ein normales weißes Hemd getragen. Die
Hemden des "Charros", die dieser bei der Arbeit
trägt, sind dagegen auf dem Rücken, der Brust
und an den Ärmeln mit bäuerlichen Motiven
geschmückt. Die Knöpfe dieser Hemden werden aus
Knochen hergestellt und haben eine ovale Form.
Die Krawatte
Ein weiteres ganz charakteristisches
Schmuckteil des Anzugs des "Charro" ist
die Krawatte (Moño). Sie besteht aus einem
schmalen Stoffband (Listón), der mit einem
Schmetterlingsknoten verschnürt um den Hals
getragen wird. Heutzutage wird die Krawatte aus
den grellfarbigen Seidenstoffen und mit den sauber
gearbeiteten Stickereien auch als ein ganzes Stück
eingefertigt. Man befestigt sie mit kleinen
Knöpfen (Tarugos) am Hemdkragen.
Der Hut
Heutzutage identifiziert man den Mexikaner
in fast allen Teilen der Welt durch seinen
großen breitkrempigen Hut (Sombrero) voller
lebendiger Farben und aufwendiger Verzierung.
Diese Art des "Sombreros" ist
allerdings in den meisten Fällen eine Entstellung
des authentischen "Jarano" (dies ist der
Originalname des Sombreros der Charros), dessen
Name sich von der Pflanze "Jara" (Zistus)
ableitet, aus deren Material die ursprüngliche
"Jaranos" hergestellt wurden.
Heutzutage wird der
Originalsombrero entweder aus Palmenblättern,
Wolle oder aus Hasenfell hergestellt, nicht aber
aus Pappe und Flimmerblättchen, aus deren
lediglich "Sombreros" für Touristen zu
kommerziellen Zwecken und in grellen Farben
produziert werden.
Die Sombreros der "Charros"
unterscheiden sich von den Sombreros, die die
Mariachis tragen dadurch, dass sich auf dem Kopf
des Hutes vier "Pedradas" (Einbuchtungen)
befinden, die dem Hut dadurch die für die Arbeit
nötige Stabilität geben. Die "Sombreros" der
"Mariachis" haben dagegen nur 2 Einbuchtungen,
diesen Huttyp nennt man "Cocula".
Beim Originalsombrero ist die
Hutkrempe vorne etwas weniger nach oben gebogen
als hinten; etwas anderes wird als schlechter
Geschmack angesehen.
Andere Elemente des "Sombreros"
sind die "Toquilla", ein Hutband, welches ein
Schmuckelement darstellt, aber auch die Stabilität
des "Sombreros" verbessert. Manche "Sombreros"
haben zum Schutz der Hutkrempe eine Einfassung,
die "Ribete", die mit dem Hutband zusammenpasst.
Die Farben des Originalsombreros sind je
nach Material unterschiedlich, sie reichen von
den Naturfarben der Palmenblätter über schwarz,
grau, braun und beige, jeweils passend zum Anzug
des "Charros"
Die Stiefel
Die Stiefel des "Charros" sind aus glattem
Leder gefertigt, mit kleinem Absatz, schlicht
und ohne jegliche Verzierung. Sie müssen
farblich zum Anzug passen und sollen von den
Hosenbeinen so verdeckt sein, dass nur das
Oberleder der Stiefel sichtbar wird.
Einer der wichtigsten
Diskussionspunkte zwischen den "Charros" ist die
Frage nach der Menge, der Art und Qualität der
Verzierung, die ein kompletter Anzug haben sollte.
Aus Ignoranz oder Geschmacklosigkeit kommt es
leider vor, dass mit der Verzierung übertrieben
wird und im schlimmsten Fall Verzierungen und
Materialien benutzt werden, die nicht das
authentische Mexiko zeigen und somit ein falsches
Bild vermitteln.
Deshalb ist es sehr wichtig, dass jeder, der
sich den Anzug des "Charro" anzieht, sich mit der
Herkunft und der Bedeutung der einzelnen
Kleidungstücke beschäftigt.
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